(v. l.) Peter Gehrmann(JFZ), Rapper Kutlu Yurtseven, Joram Bajarano und Esther Bejarano. (Fotos: IN-StadtMagazine)
Esther Bejarano ist Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück. Sie wurde 1924 als Esther Loewy
in Saarlouis geboren und war Musikerin im „Mädchenorchester von Auschwitz“.
Die Künstlerin gilt als eine der umtriebigsten Kämpferinnen gegen Faschismus. Sie ist nicht nur Mitbegründerin und
Vorsitzende des „Auschwitz-Komitees“ der Bundesrepublik, sondern auch Ehrenpräsidentin der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten.
Esther Bejarano las am Anfang aus ihrem Buch „Erinnerungen“ vor. Sie berichtete auch:
„Ich wurde am 20. April 1943 gemeinsam mit anderen Insassen des Zwangsarbeiterlagers Neuendorf bei
Fürstenwalde/Spree und über 1000 weiteren Juden, die zuvor im Berliner Sammellager in der Großen Hamburger Straße
interniert worden waren, mit Viehwaggons deportiert. Ich überlebte Auschwitz wahrscheinlich nur aufgrund meiner
Tätigkeit als Musikerin im weiblichen Häftlingsorchester, dem sogenannten „Mädchenorchester von Auschwitz“.
Dieses hatte zur Aufgabe, zum täglichen Marsch der Arbeitskolonnen durch das Lagertor aufzuspielen.
Nachdem ich von den Nazis von Auschwitz ins KZ Ravensbrück verschleppt worden war, gelang mir auf einem
der folgenden „Todesmärsche“ die Flucht“.
Nach der bewegenden Lesung wurde dann gemeinsam mit Sohn Joram und Rapper Kutlu Antikriegs- und Partisanenlieder
in italienischer, deutscher und jiddischer Sprache gesungen und gerappt.
Ein Abend gegen den Faschismus, der den anwesenden Jugendlichen sicher in Erinnerung bleiben wird und gegen Rassismus und Ausgrenzung wirkt.
Bejaranos Autobiographie „Erinnerungen: Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts“:
Darin berichtet die Antifaschistin nicht nur von ihrer Zeit als Akkordeonistin im „Mädchen-Orchester
von Auschwitz“ und der Befreiung vom Faschismus, sondern auch von ihrem Neuanfang in Israel, wo sie
ihren Mann kennenlernte und eine Familie gründete, bevor sie ins Land der Täter, nach Deutschland,
zurückkehrte und erst nach und nach wieder Vertrauen fasste.